Sari

 

Man schrieb das Jahr 1959, kann auch 1960 gewesen sein, und Mama Uotinen in Finnland schleppte ihr sehr widerwilliges kleines Töchterlein zum ersten Mal ins Kino, da sie den Film Lassie palaa kotiin - Lassie come home - zeigen wollte. Es wurde zum unvergesslichen Erlebnis und das kleine Mädchen wollte nichts mehr sehnlicher als einen eigenen Lassie. Aber sie musste noch lange Jahre warten und lieb sein...

 

Eines Morgens startete das Mädchen mit Mama mit dem Bus gen Laukaa und das Hof Varjola in der blauen Morgendämmerung durch die verschneiten Wälder und Wiesen an den zugefrorenen Seen vorbei - es war Anfang Dezember. In der Zeitung hatte eine Anzeige gestanden, dass "Lassiewelpen zu verkaufen" waren. Sie stiegen an der Stromschnelle aus dem Bus und fanden den Hof auf Anhieb, denn die Hündin Sari stand schon am Tor und begrüßte sie freundlich - und erzählte auch gleich alle wichtigen Dinge, die im Haus passiert waren, einschließlich dass sie 12 prächtige Welpen geboren hatte. So kam man gleich zur Sache und beschloss das größte Hundemädchen sein eigen zu nennen. Es bekam wie die Mutter den Rufnamen Sari, eigentlich hieß es Sarina. Für die nächsten 10 Jahre war die Hündin ein geliebtes Familienmitglied und meine Begleiterin.

 

Sari wurde nach ihrem Tod von den netten Leuten von einem anderen Kennel in der Nähe abgeholt, wo sie ein paar mal eine schöne Urlaubszeit verbrachte, und unter einer Eberesche, dem heiligen Baum alter Finnen würdig begraben. Ich denke an diese Menschen mit großer Dankbarkeit! DANKE FAMILIE KARHU!

 

Liisa

 

Ferlisa vom Hohen Lohr

22.10.2001 - 11.02.2013

 

Es vergingen viele viele Jahre, das Mädchen war inzwischen in ein anderes Land gezogen, hatte Familie und Kinder, die Mama Uotinen hatte sich um Collie Sari während der letzten Jahren gekümmert. Es war zwar der Wunsch nach einem Collie, einem Hund wenigstens einer Katze da, aber es sollte nochmal fast 30 Jahre dauern, bis ein neuer Collie in sein Leben trat.

 

Es war ein Tag vor Heiligabend im Jahr 2001 - Sari wurde uns damals auch zu Weihnachten, direkt am Heiligabend gebracht - als das Herrchen und ich unser kleines Babycolliemädchen Ferlisa vom Hohen Lohr, genannt Liisa, Maus oder auch mal Krokodil im leisen Schneefall nach Hause brachten. Liisa wuchs auf und wurde der große und gefährliche Sparkassenschutzhund, vor dem sogar die Polizei schon mal Angst hatte - allerdings völlig unnötigerweise, denn Liisa ist lammfromm, wahrscheinlich der liebste und herzlichste Hund der Welt. 

 

 

Liisa und das Herrchen. Wenn man Liisa fragen würde, was sie am meisten auf der Welt liebt, so wäre es sicher das Herrchen. Für das Herrchen lässt sie alles links liegen, auch das Futter. Und es gibt nichts Herrlicheres, als das wenigstens mal zu probieren, was dem Herrchen gerade schmeckt. "Wo du hingehst, gehe ich auch hin", sagt Liisa, und läuft mit, ob ein neuer Weg, ein Aussichtsturm im Sturm oder eine Hühnerleiter in ein Schiff... hin aber auch zurück, hoch aber auch runter, auf Holz, auf glattem Stein, in hohem Gras, egal.

Liisas Hobbies

 

Liisa ist nie eine Sportskanone gewesen. Sie ist, wie man sie mal bezeichnet hat, eine ruhige, souveräne Hündin. Bälle waren nie ihr Ding. Außer das bereits erwähnte Herrchen (und bei Bedarf auch andere) hüten, trägt sie gerne Stöcke.

 

Kleine Stöcke...

... und große Stöcke.

 

Mitunter, als sie jünger war, auch Bäume.

Jetzt, mit fast 11 Jahren, lässt sie aber auch gern die Stöcke für sich tragen. Delegieren ist alles!

 

 

Manche Stockis kann hund aber auch fressen, zum Beispiel Schlundstangen von einer Muhkuh! So richtig in den Bauchi hinein, schleck und schluck und weg isses! Und Schreck! Einmal war ein großer Eisennagel mit dabei! Wurde von Liisa sauber beiseite gelegt, so etwas schmeckt doch nicht. Dass die Kühe aber auch gar nicht aufpassen, was sie in ihren Schlund stecken! Noch ein Ausrufezeichen! Da!

Das hier ist allerdings kein Hobby, das war mal Alltag und bitterer Ernst. Jeden Tag Treppe rauf Treppe runter, und was für eine! Nicht jeder Collie würde das mögen! 

Heute wegen eines Nervenleidens - Cauda equina wahrscheinlich - ist groß angelegtes Treppenlaufen nicht mehr ohne Gefahr möglich. Ein vernünftiger Hund läuft lieber einen kleinen Umweg und lässt sich gemütlich und bequem mit einem Aufzug fahren. Ist auch schon allein gefahren, und wurde überall im Hause gesucht. Bis jemand auf die Idee kam, in den Aufzug zu schauen. Da stand Liisa voll zufrieden und stieg aus, bereit für weitere Abenteuer...

 

Weitere Hobbies von Liisa: Raufen (aber bitte nur mit Herrchen, Frauchen ist nicht zugelassen),

kuschelig schlafen (Frauchen ausdrücklich zugelassen, vor allem nachts),

beobachten (am liebsten Menschen, Futter geht auch),

Hof hüten (egal welchen, hier in Solingen).

 

 

 

Die Urne von Liisa in der ersten Weihnachtszeit nach ihrem Tod.

Rest in peace Süße!

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